Thomas Henninger Thomas Henninger

was wiegt das Licht?

Außerhalb der Forschung interpretieren wir Licht üblicherweise als ein Element ohne Masse und Schwerkraft. In der vorgestellten Installation „Lichtgewicht" für den Innenhof des ECAP Laboratory sprechen wir dem Sonnenlicht aber genau diese Eigenschaften zu: Es wird bildlich greifbar und erhält ein Licht-Gewicht, einen Leucht-Körper.

Eine überdimensionale Waage nimmt auf ihrer einen Seite tagsüber die Sonnenlichtenergie mittels Solarzellen auf und speichert diese in einer Batterie. Das Potential, sprich das virtuelle Ge-wicht, nimmt somit auf der Lichtkugelseite der Waage zu, diese bewegt sich langsam nach unten. Bei Einbruch der Dunkelheit befindet sich die Lichtkugel ganz unten; die gespeicherte Energie wird nun in Form von strahlender Lichtenergie wieder an die Umgebung abgegeben. Während das Energiepotenzial abnimmt, bewegt sich der Lichtkörper langsam wieder nach oben, und sein helles Strahlen verblasst allmählich im Laufe der zunehmenden Dunkelheit.

Was wiegt das Sonnenlicht?

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thousand leaves
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thousand leaves

Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz, Berlin
Entwurf Kunst am Bau
2025

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Lichtung
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Lichtung

Soundrecording
Alter Botanischer Garten Marburg, Kunst am Bau

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apparativ

Die apparative Sichtbarmachung des Ungreifbaren rückt das Verfahren in die Nähe der Photographie. Natur zeichnet ein Modell von Vergangenheit und Zukunft als Bedingung von Dasein in der Zeitlichkeit.
Eingefroren in einer überschaubaren Momenthaftigkeit gibt die Zeichnung eine Ahnung von Zeitenfülle (Kairos) - „von etwas her zu etwas hin“: Die Zeitachse als flüchtiges Moment, welches die beispielhafte Ausschnitthaftigkeit des Daseins thematisiert. Bewußtsein setzt Zeitbewußtsein voraus. Laut Augustinus vollzieht sich das „Messen“ der „Zeiten“ im „Geist“: „Er erwartet, merkt auf und erinnert sich.“ (Aurelius Augustinus: Bekenntnisse, 11. Buch. 21). Besitzt der Mensch diese Fähigkeit nicht, ist er ohne Ichzeit. Er ist nicht bei sich, und was ihn beherrscht, ist Etwas ohne Geist: ein „Es“. Das ist die Sphäre des Grotesken, die Urerfahrung der entfremdeten Welt, „deren Gestaltungsweise auf eine Verkehrung der unsere Tagwelt ordnenden Kategorien gerichtet ist“. (Wolfgang Kayser: Das Groteske in Malerei und Dichtung. Hamburg 1960, S. 142.)

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recording
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recording

Die Aufzeichnung der Wellenbewegung erfolgt über einen Raspberrypi.
Neigungssensor in Acrylkugel

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wave_Sensor 2.1

Es ist der See selbst, welcher zum Produzenten seiner eigenen Darstellung wird. Die Wellenbewegung wird zur Notation - zu einer Notenschrift, welche die Natur selbst aufschreibt. Wie in den graphischen Methoden der Physiologie am Ende des 19. Jahrhunderts wird hier die Linie zum Aufschreibesystem von äußeren Bewegungsabläufen, Impulsen und Kräften. Die so entstehenden Zeichensysteme erinnern an kartographische Luftaufnamen, und obwohl sie direkte Aufzeichnungen eines physikalischen Prozesses sind, entziehen sie sich in Folge mehrfacher Interpolationen der einfachen (direkten) Lesbarkeit und nähern sich in ihrer ästhetischen Erscheinung einer abstrahierten Gedankenwelt.

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deep structure w1
Thomas Henninger Thomas Henninger

deep structure w1

machine writing deep structure
graphite on paper, beeswax
20 x 30 cm, 2014

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instabil

Die Idealität einer spezifischen Erscheinung von Landschaft wird hier nicht als abstraktes Bild von Natur vom Standpunkt des Strandes aus betrachtet. Vielmehr findet der Prozess der Aufzeichnung in einem Moment der Instabilität und Bewegung direkt auf dem Wasser statt. Es findet ein Transfer statt: vom Flüchtigen ins sichtbar Greifbare der Zeichnung. Die apparative Sichtbarmachung des Ungreifbaren rückt das Verfahren in die Nähe der Photographie.

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