apparativ

Die apparative Sichtbarmachung des Ungreifbaren rückt das Verfahren in die Nähe der Photographie. Natur zeichnet ein Modell von Vergangenheit und Zukunft als Bedingung von Dasein in der Zeitlichkeit. Eingefroren in einer überschaubaren Momenthaftigkeit gibt die Zeichnung eine Ahnung von Zeitenfülle (Kairos) - „von etwas her zu etwas hin“: Die Zeitachse als flüchtiges Moment, welches die beispielhafte Ausschnitthaftigkeit des Daseins thematisiert. Bewußtsein setzt Zeitbewußtsein voraus. Laut Augustinus vollzieht sich das „Messen“ der „Zeiten“ im „Geist“: „Er erwartet, merkt auf und erinnert sich.“ (Aurelius Augustinus: Bekenntnisse, 11. Buch. 21). Besitzt der Mensch diese Fähigkeit nicht, ist er ohne Ichzeit. Er ist nicht bei sich, und was ihn beherrscht, ist Etwas ohne Geist: ein „Es“. Das ist die Sphäre des Grotesken, die Urerfahrung der entfremdeten Welt, „deren Gestaltungsweise auf eine Verkehrung der unsere Tagwelt ordnenden Kategorien gerichtet ist“. (Wolfgang Kayser: Das Groteske in Malerei und Dichtung. Hamburg 1960, S. 142.)

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