Thomas Henninger Thomas Henninger

erzählte Natur

Die „erzählte Natur“ von Thomas Henninger findet in Bildern statt, deren Charakter keineswegs erzählerisch ist. Im Gegenteil, Narratives widerstrebt diesem Künstler, der mit seiner fotografisch-präzisen und kühltonigen Landschaftsmalerei ambivalente Natureindrücke festhält. Auf den ersten Blick glaubt man sich mit einer höchst realistischen, mimetischen Sicht auf Naturlandschaften konfrontiert. Mit ihren anorganischen Aspekten, insbesondere den eisigen Seen, den glatten und starren Felsformationen und den vereinzelten, statisch anmutenden Baumstrukturen lenkt Thomas Henninger den Blick auf eine Landschaft, die auf merkwürdige Weise beunruhigt. Sie verstört gerade deshalb, weil sie eigentlich so vertraut erscheint. Erst die detaillierte und distanzierte Betrachtung dieser Bilder macht begreiflich, dass der Maler vornehmlich die Unterwanderung sämtlicher Erwartungen bezüglich eines festen und eindeutigen Natur- und Landschaftsbegriffs im Sinn hat.

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